Wandel à la cubana

In Kuba wird die Wirtschaft liberalisiert. Aber der Kapitalismus soll keine Oberhand gewinnen

  • Rainer Schultz, Havanna
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die von der Regierung unter Raúl Castro eingeleiteten Wirtschaftsreformen beginnen zu wirken. Doch vieles bleibt ungewiss. Und der Entwurf zum VI. Parteikongress im April wird kontrovers diskutiert.

»Der Unterschied zwischen der Außen- und der Innenwahrnehmung bleibt groß. Es ist auch eine Frage der Perspektive«, sagt Maikel*, der als junger Historiker den geschichtlichen Wandel vom Kapitalismus zum Sozialismus 1959 bis 1962 in Kuba erforscht und schon öfter ins Ausland reisen durfte. »Wenn du heute auf die Insel kommst und eine Transition wie in Osteuropa erwartest, wirst du dich wundern. Die Straßen Havannas sind nicht plötzlich wieder mit Leuchtreklamen gepflastert, es herrscht keine Goldgräberstimmung junger Kapitalisten. Aber die Dinge ändern sich, langsam und auf unsere Weise.«

Bier gibt es wieder ohne Devisen

In den Städten hat sich das gastronomische Angebot in Peso Cubano wieder sichtlich erweitert: Staatliche Restaurants und Verkaufsstände wurden aufgepäppelt oder neu eröffnet. Ein Hot Dog für zehn Peso, den Café für einen, sogar Bier ist wieder ohne Devisen zu haben. 25 Pesos entsprechen rund einem Euro, gegen den Euro ...


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