Protest der Hungernden in Indien

Gewerkschaften demonstrierten gegen steigende Lebensmittelpreise / Betrug bei Hilfsprogrammen

  • Thomas Berger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die hohen Nahrungsmittelpreise in Indien bleiben ein politischer Streitpunkt. In der Hauptstadt Delhi hatten die Gewerkschaften diese Woche zu Protesten aufgerufen; die Regierung versucht, die Lage mit mehr Importen zu verbessern. Im bevölkerungsreichsten Unionsstaat Uttar Pradesh laufen derweil Ermittlungen in einem riesigen Betrugsskandal weiter.

Die beiden linken Gewerkschaften AITUC und CITU, aber auch der dritte wichtige Dachverband INTUC, der der regierenden sozialliberalen Kongresspartei INC nahesteht, und unabhängige Gruppen riefen für Mittwoch zu einer Massenaktion. Zwischen 100 000 und 200 000 Menschen aus 19 Unionsstaaten strömten nach Delhi, um sich an Kundgebungen und Demos zu beteiligen. Die Geduld der Bevölkerung ist erschöpft: Gerade jene Millionen Inder, denen es ohnehin nicht gut geht, leiden unter dem enormen Preisanstieg bei Lebensmitteln. Ob Zwiebeln, Reis oder Gemüse – auf den Märkten ist vieles, was Grundkomponenten der indischen Ernährung ausmacht, nahezu unbezahlbar geworden.

Das Preisniveau habe »einen Stand der Besorgnis« erreicht, gab auch Finanzminister Pranab Mukherjee, eines der politischen Schwergewichte im INC, erneut vor der Presse zu Protokoll. Die Brisanz der jüngsten Entwicklung ist der Regierung durchaus bewusst, allein die Einflussmögl...


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