Eisiges Klima zwischen Rom und Bozen

Südtirol boykottiert Feiern zum 150. Gründungstag Italiens

  • Manfred Maurer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Feiern zum 150. Jahrestag der Gründung des Königreiches Italien am 17. März sorgen für Irritationen: Die Provinz Südtirol verweigert sich. Sie will die 1919 erzwungene Angliederung an Italien nicht feiern.

Am 17. März steigt in Turin das große Jubelfest: Italien feiert den Jahrestag der nationalen Einheit, die an diesem Tag vor genau 150 Jahren mit der Ausrufung des Königreichs erreicht worden war. Das ganze Jahr über sind im ganzen Land Einheitsfeiern geplant.

Die Regierung in Rom hat alle Regionen eingeladen, an der zentralen Feier in Turin teilzunehmen und Exponate für eine Ausstellung zu dem historischen Gedenktag zur Verfügung zu stellen. Eine Provinz will aber partout nicht jubilieren: »Alto Adige« – bekannt als Südtirol. »Das kann niemand von uns verlangen«, lehnte Landeshauptmann Luis Durnwalder jegliche Teilnahme an irgendwelchen Jubiläumsveranstaltungen ab. Von Südtirol könne nicht erwartet werden, die Abtrennung von Österreich zu feiern. Schließlich sei Südtirol 1861 noch gar nicht dabei gewesen. Und wenn man schon die nationale Einheit feiere, so Durnwalder, dann gehöre auch dazu, was danach passiert sei. In Bozen denke...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.