Iren votieren für Neuanfang

Auf der grünen Insel erbt nach den Wahlen eine neue Regierung die Probleme der alten

  • Christian Bunke, Manchester
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Iren setzen in der schweren Wirtschaftskrise auf eine neue Regierung. Erwartungsgemäß haben sie die amtierende wirtschaftsliberale Regierungspartei Fianna Fail von Premierminister Brian Cowen abgewählt. Neu an die Macht kommt auf der grünen Insel die konservative Fine Gael mit dem designierten Premierminister Enda Kenny an der Spitze.

Das Desaster für die bisherigen Regierungsparteien in Irland ist perfekt. Der Juniorpartner, die Grünen, fielen laut den letzten Hochrechnungen unter drei Prozent und werden aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht mehr im Unterhaus vertreten sein. Fianna Fail kam den Nachwahlbefragungen zufolge nur noch auf rund 15 Prozent und verlor damit etwa 25 Prozent gegenüber 2007. Die Parteiführer der Grünen und von Fianna Fail überboten sich denn auch in apokalyptischen Superlativen: Es sei ein schwarzer Tag für die jeweiligen Parteien.

Es war ein Ergebnis mit Vorankündigung. Fianna Fail und die Grünen werden von der Bevölkerung für den gegenwärtigen Zustand des Landes verantwortlich gemacht – den tiefen Absturz des keltischen Tigers in die Wirtschaftskrise. Ein Sturz, der die Bürger teuer kommt. Der mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds ausgehandelte Deal sieht vor, dass Irland 85 Milliarden Euro an diese Instit...


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