Torsten Albig wird SPD-Spitzenkandidat im Norden

Kieler Oberbürgermeister setzte sich bei Mitgliederbefragung in Schleswig-Holstein überraschend gegen Ralf Stegner durch

  • Dieter Hanisch, Kiel
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ist die schleswig-holsteinische SPD gar nicht so links wie ihr lange unterstellt wurde? Zumindest das Ergebnis der Mitgliederbefragung für die Nominierung eines Spitzenkandidaten zur Landtagswahl 2012 lässt ernsthafte Zweifel aufkommen. Statt des eher linken Landes- und Fraktionschefs Ralf Stegner setzte sich mit dem Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig ein Vertreter der Mitte durch.

Die SPD spricht von einem »großen Tag für die Sozialdemokratie«, weil sich von den knapp 19 200 Mitgliedern fast 13 300 an dem Votum per Brief beteiligten. Den weitesten Weg nahm dabei eine Stimmkarte aus Indien per Express. Knapp 70 Prozent Mitgliederbeteiligung – selbst der politische Gegner zollte der SPD Respekt. Offenbar will sich jetzt sogar die Hamburger CDU das Verfahren bei der Suche nach einem neuen Landeschef zum Vorbild nehmen.

Allgemein rechnete man mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Albig und Stegner. Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek (9 Prozent) und Kiels Personalrat Mathias Stein (1 Prozent) kamen erwartungsgemäß nicht über eine Außenseiterrolle hinaus. Doch dass das Kieler Stadtoberhaupt sich mit solch deutlichem Abstand und einer absoluten Mehrheit durchsetzen würde, ist schon ein Paukenschlag. Schließlich ist Stegner auch Bundespräsidiumsmitglied der SPD. Mehr als 57 Prozent für Albig und nur 32 Pr...


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