In »Luthers Waschsalon«

NRW: Medizinstudenten behandeln Obdachlose

  • Sabine Damaschke, epd
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Schon seit 1997 gibt es das Obdachlosenprojekt der Bahnhofsmission in Hagen (Nordrhein-Westfalen). Im Laufe der Jahre sei ein »ganzheitliches Angebot für Körper und Seele« entstanden, sagen die Organisatoren.

Hagen. Vorsichtig löst Susanne Greischel den Verband, der schon zwei Wochen auf der nässenden Beinwunde liegt. Eine handtellergroße Verletzung kommt zum Vorschein, blutverschmiert und eitrig. Mit dieser Wunde lebt ihr Patient schon zwei Jahre lang. Eine Behandlung in der Klinik wäre gut, aber der 54-jährige obdachlose Mann wird nicht dort hingehen. Das weiß die Medizinstudentin. Also reinigt sie die Verletzung, schmiert sie mit einer Heilsalbe ein und legt einen neuen, sauberen Verband an.

Anschließend nimmt sie sich noch Zeit für ein Gespräch über das Leben auf der Straße und gibt Tipps zur Wundversorgung. »Medizinisch kann ich hier nicht viel ausrichten«, sagt Susanne Greischel. »Aber ich kann zuhören.« Weil die Ambulanz an diesem Tag fast leer ist, bleibt der Patient länger im Behandlungszimmer als sonst. Während eine Etage tiefer seine schmutzige Kleidung gewaschen wird, erzählt er, dass es ihm wieder besser geht und er nun häufige...


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