Verspätet zum Rendezvous

  • Franziska Brantner
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Die Autorin ist Europaabgeordnete der Grünen und Koordinatorin ihrer Fraktion im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten.
Die Autorin ist Europaabgeordnete der Grünen und Koordinatorin ihrer Fraktion im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten.

EU-Kommissionspräsident Barroso hat die dramatischen Ereignisse in Nordafrika als Europas »Rendezvous mit der Geschichte« bezeichnet. Leider scheint die EU zu spät zu kommen. Den tunesischen und ägyptischen Despoten hielten die Europäer bis kurz vor ihrem Sturz die Stange und auch Gaddafis Minister wurden noch Mitte Februar in Brüssel empfangen – um darüber zu verhandeln, wie die EU die libyschen Grenzschutztruppen mit 50 Millionen Euro ausrüsten kann. Es war dann auch der Weltsicherheitsrat, der deutlich vor der EU mit konkreten Maßnahmen auf die Libyen-Krise reagierte.

Mittlerweile haben sich annähernd 200 000 Flüchtlinge nach Tunesien und Ägypten auf den Weg gemacht, mehrere Tausend Menschen sind dem Terror der Gaddafi-Milizen zum Opfer gefallen. Gleichzeitig scheint das Regime zum Gegenschlag gegen die befreiten Teile des Landes auszuholen und das Risiko eines blutigen Bürgerkriegs steigt täglich.

In dieser Situation muss Eur...


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