Die ledigen Mütter Marokkos

Die Frauenorganisation Association Solidarite Feminine nimmt sich geächteter Frauen an

  • Nissrine Messaoudi, Casablanca
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Im Restaurant der ASF wird gekocht.
Im Restaurant der ASF wird gekocht.

Fuzia ist 25 Jahre alt. Sie ist unverheiratet und hat einen 18 Monate alten Sohn. Was nach keiner außergewöhnlichen Biografie klingt, ist in der marokkanischen Gesellschaft »Hschuma« – eine Schande. Obwohl außereheliche Liaisons längst zum marokkanischen Alltag gehören und akzeptiert werden, ist eine außereheliche Schwangerschaft immer noch geächtet. »Das ist die heuchlerische Doppelmoral, die weit verbreitet ist«, meint Raja El Maskouri, Sozialarbeiterin bei der Association Solidarite Feminine (ASF) in Casablanca. ASF ist die erste Organisation ihrer Art, die ledigen Müttern nicht nur Hilfe anbietet, sondern auch eine Perspektive. Denn viele Frauen, die ASF aufsuchen, sind von zu Hause weggelaufen. Haben weder Rücklagen noch eine Person, der sie sich anvertrauen können.

Fuzia ging es ähnlich. Als sie von ihrem damaligen Freund geschwängert wurde, erzählte sie es ihrer Mutter, konnte es aber weder ihrem Vater noch ihren Brüdern s...


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