Senat hat Ausgaben stark gekürzt

Bezirke bleiben auf Problemen mit Vandalismus und reduzierten Budgets sitzen

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(dpa). Der strikte Sparkurs des rot-roten Senats setzt Berlins Grünflächen immer mehr zu. Wie Beate Profé, Senats-Referatsleiterin für Stadtgrün, auf Anfrage mitteilte, würden die Bezirks-Grünflächenämter mit den notwendigen Pflegearbeiten nicht mehr hinterherkommen. Vandalismus, gekürzte Budgets sowie Einsparungen beim Personal setzten den Anlagen stark zu. Laut Profé verfüge die Hauptstadt über 6500 Hektar Grünflächen wie öffentliche Parks und Gärten. Nicht eingerechnet in diese Zahl sind Friedhöfe, Wälder und Kleingartenanlagen.

Das große Areal mit nur noch 1800 eigenen Mitarbeitern instand zu halten, sei eine äußerst schwierige Aufgabe. »Noch vor 15 Jahren waren es in den zwölf Bezirks-Grünflächenämtern doppelt so viele«, setzte die Senatsreferentin nach.

Berlin betreibe seit vielen Jahren schon eine »desolate Pflegepolitik«, beklagte sich Oliver Hoch vom Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin-Brandenburg. Haushaltsmittel seien in der Hauptstadt konsequent abgesenkt worden. »Sie sind fast nirgendwo mehr bestandssichernd«, so der Hauptgeschäftsführer. Er führte das Beispiel Görlitzer Park in Kreuzberg ins Feld.

Hier sei in den letzten Jahrzehnten fast nichts gemacht worden. Der Park sei einfach abgewirtschaftet worden, betonte er. Jetzt auf einmal sei Geld für die Wegesanierung da. Das passiere dort jetzt nur, weil es nicht mehr anders gehe »und weil Bürgermeister sehr gerne rote Schleifen durchschneiden«, meinte Hoch. Nach Auskunft des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg sollen in den »Görli« in den kommenden beiden Jahren rund 1,5 Millionen Euro investiert werden. »Neben der Wegsanierung werden auch Tiefbrunnen gebohrt und Bewässerungsanlagen eingebaut«, sagte Ursula Meyer vom Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg.

Weil Berlin über viele grüne Flecken verfüge, würden die Berliner von den Qualitätsreduzierungen noch nicht so viel mitbekommen. Wenn man aber bewusster durch die Straßen gehe, werde man schnell mitbekommen, dass nicht mehr so viel blühe, wie noch vor einigen Jahren. Das könne man bald an wenigen Frühlingsblühern nachvollziehen, sagte Hoch.

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