Die Fackeln des Militärs werfen lange Schatten

Auch nach Guttenbergs gestrigem Zapfenstreich bleibt die Afghanistan-Informationspolitik eine offene Flanke

Auch wenn er gar kräftig über den Zapfen gehauen hat, bekam er am Donnerstagabend dennoch einen Zapfenstreich. Einen großen sogar. Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CDU) wünschte sich dazu den Popsong »Smoke on the Water«.

»Rauch über dem Wasser«. Eigentlich beschrieb die Band »Deep Purple« in dem Song nur einen Gebäudebrand am Genfer See, der sie bei Studioaufnahmen behinderte. Doch wo Rauch ist, ist auch Feuer. Der Spruch trifft auf das Verteidigungsministerium in besonderem Maße zu. Nicht nur, wenn das Wachbataillon mit Fackeln aufgezogen ist.

Die Feuerhölzer verbreiten zwar einen hellen Schein, doch eben auch viel Schatten. So wie zu Guttenberg das tat in seiner Bendlerblock-Amtszeit. Und kam doch einmal etwas ans Licht, was das Militär lieber im Dunkel gehalten hätte, dann fand er rasch Untergebene, die ihn nicht ordentlich informiert hatten.

Das ist nicht der Stil seines Nachfolgers. Thomas de Maizière ist auch angetreten, die Arbeit seines neuen Hauses etwas seriöser zu gestalten. Jetzt nur keinen Fehler machen, denkt der »Apparat«. Und erinnert sich noch an Guttenbergs Informationspolitik zum Bombardement im Kundus-Fluss im September 2009. Damals w...


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