»Erst einmal geht es nur ums Überleben«

Die Katastrophe im Norden Japans trifft vor allem viele ältere Menschen

  • Olivia Hampton und Hirashi Hiyama, Miyako/Kesennuma (AFP)
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein hüfthoher Schutthaufen mit Dach – das ist alles, was von Keiko Okashis Haus im Küstenort Miyako übrig geblieben ist. »Alles in Ordnung bei dir?«, ruft die alte Frau immer wieder besorgt in Richtung der Trümmer, in denen ihr Mann nach ihren Habseligkeiten sucht. »Ich habe so vieles verloren«, klagt die über 70-Jährige. Sie klammert sich an die Hoffnung, wenigstens ein paar Dinge aus dem zerstörten Haus retten zu können, vor allem ihre Ersparnisse, die sie lieber zu Hause statt auf der Bank aufbewahrte. Doch das einzige, was Okashis Mann findet, ist ein Buch.

Die Naturkatastrophe hat alte Menschen wie Okashi besonders hart getroffen. Sie verwandelte das ruhige und friedliche Rentnerleben in einen Albtraum. Wie in vielen Städten und Dörfern im Katastrophengebiet leben auch in Miyako viele Alte. Die Jungen sind auf der Suche nach Arbeit weggezogen, ihre Eltern lebten ein bescheidenes Leben in Häusern, die vielfach aus nicht mehr als...


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