Edel-Synthetics für alte Rituale

Südafrika: Kunstpelz soll Leoparden die eigene Haut retten

  • Kristin Palitza, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die 4,5 Millionen südafrikanischen Anhänger der Shembe-Sekte tragen bei ihren traditionellen Gebetstänzen Leopardenfelle. Die Zahl der geschützten Raubkatzen geht auch deshalb ständig zurück. Ein Naturschützer will die Felle durch Kunstpelze ersetzen.

Die Erde zittert. Tausende von Männern stampfen zum Rhythmus dröhnender Hörner auf den Boden. Ihre nackten Oberkörper sind mit Leopardenpelz geschmückt. Die viereinhalb Millionen südafrikanischen Anhänger der Shembe-Sekte versammeln sich mehrmals im Jahr, um durch traditionelle Gebetstänze ihren Gott zu ehren.

Der Leopard ist das heilige Tier der Shembe und sein Fell ihr Statussymbol. Dass es bald keine Leoparden mehr geben wird, wenn sich jedes männliche Sektenmitglied mit einem Pelz ausstattet, ist eine einfache Berechnung. Doch die Rettung der Leoparden Südafrikas könnte nah sein: ein Naturschützer will die Felle der Raubkatzen durch Kunstpelze ersetzen.

»Die Anzahl von Leoparden ist im südlichen Afrika dramatisch gefallen. Dies hat nicht zuletzt mit der riesigen Nachfrage zu tun, die die Shembe-Sekte schafft«, sagt Tierforscher Tristan Dickerson, der für das Munyawana Leoparden Projekt in Südafrikas KwaZulu-Natal Provinz die ...


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