Unrasiert in die Politik

Henrico Frank sorgte einst wegen seines Streits mit Kurt Beck für Aufsehen. Jetzt tritt er zur Wahl an

  • Inga Radel, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Henrico Frank lieferte sich einst das legendäre Wortgefecht mit Kurt Beck auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt. Damals wurde er von der »Bild«-Zeitung als Deutschlands »frechster Arbeitsloser« verschrien, heute ist Frank Angestellter bei einem Frankfurter Musiksender. Nun will er in die hessische Kommunalpolitik.

Frankfurt am Main. Henrico Frank nennt seine politischen Vorbilder wie aus der Pistole geschossen. »Gregor und Oskar natürlich.« Deutschlands einst »frechster Arbeitsloser« (»Bild«-Zeitung) hat nicht nur seit vier Jahren einen festen Job. Er geht nun auch in die Politik. Mit seiner Stadtteilgruppe »Lebenswertes Westend« kandidiert Frank bei den hessischen Kommunalwahlen am 27. März in seiner Heimatstadt Wiesbaden für den Ortsbeirat. Er ist der Spitzenkandidat und rechnet sich gar keine schlechten Chance aus, setzt auf einen kleinen »Promi-Bonus«. Auf einem Faschingsgrillfest seiner Stadtteilgruppe meinten Gäste: »Dich kennen wa, Dich wählen wa.«

Franks Vorgeschichte sorgte bundesweit für Schlagzeilen: Auf dem Wiesbadener Sternschnuppenmarkt hatte er 2006 den damaligen SPD-Parteichef Kurt Beck für Hartz IV und Millionen von Arbeitslosen verantwortlich gemacht, woraufhin dieser zurückblaffte: »Wenn Sie sich waschen und rasieren, habe...


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