Junker Jörg vermasselt der NPD die Schicksalswahl

Rechtsextreme verpassen Einzug in den Magdeburger Landtag nur knapp / Breite Verankerung in vielen Regionen / Nun drohen interne Zerwürfnisse

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die NPD ist beim Versuch, einen dritten ostdeutschen Landtag zu erobern, mit 4,6 Prozent gescheitert. Experten warnen aber davor, jetzt zu schnell abzuwiegeln. In einigen Regionen hat die Partei viel Zuspruch geerntet.

Als am Sonntag gegen 22 Uhr feststand, dass die NPD die Fünfprozenthürde in Sachsen-Anhalt nicht knacken würde, hieß es auf einer Wahlparty, eigentlich müsse sich das Land bei Patrick Gensing bedanken. Der Journalist hatte kurz vor der Wahl Vorwürfe öffentlich gemacht, wonach NPD-Frontmann Matthias Heyder unter dem Pseudonym »Junker Jörg« im Internet eine Anleitung zum Bombenbauen eingestellt und dazu aufgerufen haben soll, linke Politikerinnen zu »schänden«. David Begrich vom Verein »Miteinander« hält es nicht für unwahrscheinlich, dass dieser Skandal die NPD die entscheidenden Stimmen gekostet hat.

Begrich hatte die Prognosen zunächst beruhigt verfolgt: Die NDP lag bei 4,5 Prozent. Dann aber näherten sich die Zahlen immer stärker den fünf Prozent – und übersprangen sie. Am Ende gab es Entwarnung. Doch 45 697 Bürger gaben der NPD ihre Stimme. Im Harz, Burgenland und Mansfeld landete die Partei in vielen Wahlkreisen bei mehr als fün...


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