Die alltägliche Kränkung

Stephan Marks über die Entwürdigung des Kindes

  • Detlef Träbert
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Kein Lehrer würde je Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes infrage stellen: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.« Dennoch wird die Menschenwürde ständig verletzt – ein blinder Fleck in unserer Gesellschaft und eben auch in der Schule. Stephan Marks hellt ihn mit seinem neuen Buch »Die Würde des Menschen« auf.

Gerade in der Schule erleiden Kinder und Jugendliche (und auch zahlreiche Lehrkräfte!) täglich Kränkungen. Die Zusammenhänge mit Amokläufen sind bekannt, ohne dass daraus je Konsequenzen gezogen worden wären; über die Zusammenhänge mit den Lernleistungen der Schülerinnen und Schüler wird kaum nachgedacht – angesichts von (internationalen) Schulleistungs-Vergleichsstudien ist dies unverständlich.

Stephan Marks analysiert jedoch nicht nur, sondern zeigt auf, was zu tun ist: »Die Würde eines Menschen zu wahren, bedeutet, ihn in seinen Grundbedürfnissen nach Schutz, Zugehörigkeit, Integrität und Anerkennung anzunehmen und zu unterstützen.« Marks benennt also positiv, wie Menschen mit Menschen umgehen sollten. Die vier Grundbedürfnisse leitet er aus der Schampsychologie ab. Diese beschreibt, wie sich Scham entwickelt, welche Funktionen sie für den Menschen hat und wie sich Schamverletzungen auswirken.

Sich selbst zu schämen ist ...


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