Rumkugeln am Canaletto-Blick

Touristen, die nach Dresden kommen, wird in Reiseführern gern vorgeschwärmt, sie befänden sich in Elbflorenz. Hat sie ihr Büchlein zum berühmten Canaletto-Blick geleitet, der einem in Italien gebürtigen Maler zu verdanken ist, dürften sie sich aber eher in Marseille wähnen als in Florenz: In einer Parkanlage mit Blick auf die Elbe sind, sobald der Schnee getaut ist, das metallische Klacken und der dumpfe Aufprall von Boulekugeln zu hören. Auf Aschewegen unter gestutzten Bäumchen trainieren die Liebhaber des Kugelspiels an fast jedem Wochentag.

Die Stadt ist dabei, sich zu einer kleinen Hochburg des Spiels zu entwickeln – wobei die Betonung noch auf »klein« liegt. Immerhin aber hat sich mit dem »Rumkugeln e.V.« in diesem Winter neben dem etablierten »La Boule Rouge« bereits der zweite Verein gegründet, in dem Pétanque, wie die Wettkampfversion des Spiels heißt, betrieben wird. Elf Spieler, darunter zwei Frauen, gehören dem Verein a...