Die Toten fürchte nicht ...

Ljudmila Petruschewskaja hat sich »russische Schauergeschichten« ausgedacht

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mit Schauergeschichten ist es doch meist wie bei einer Fahrt in der Geisterbahn: Man erschrickt ein bisschen, lacht über den Spuk – und fühlt sich danach umso wohler, wieder im Sonnenlicht zu sein. Schauergeschichten werden nicht selten von Autoren erdacht, die sich selbst unheimlich sind. Aus der Not machen sie dann eine Tugend. Ljudmila Petruschewskaja gehört wohl nicht zu ihnen. Sie ist, wie es scheint, eine innerlich gefestigte Person, die indes um vielerlei Schrecknisse weiß – und die damit auch zu spielen vermag. Zumal sich Schauergeschichten derzeit in Russland womöglich besser verkaufen als tiefsinnige Gesellschaftsromane. Sie lesen sich leicht – und die Wirklichkeit erscheint danach nicht mehr ganz so schrecklich.

Aber zur Wirklichkeit später. Beginnen wir mit den Märchen, die Ljudmila Petruschewskaja so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass es ihr leicht fällt, neue zu erfinden. Die Märchen sagen: Wer tot ist, muss n...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.