Käpt'n Westerwelle muss abmustern

Der FDP-Chef wurde mit der Meuterei seiner Mannschaft nicht fertig, seine potenziellen Nachfolger haben das Segeln jedoch ausschließlich in seiner Crew gelernt

»Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt – und das bin ich.« Fast wäre Guido Westerwelle Anfang Mai 2001 vor Stolz geplatzt, als ihn der FDP-Bundesparteitag in Düsseldorf, noch keine 40, zum neuen Hoffnungsträger, ja Heilsbringer der Partei der Besserverdienenden ausrief. Und ihn unter Klamauk und Ovationen mit 89 Prozent der Stimmen zum Parteichef wählte. Mit dem vom intriganten Strippenzieher Jürgen W. Möllemann ausgedachten »Projekt 18« als Marschgepäck: Soviel Prozent Wählerstimmen sollte er bei der Bundestagswahl 2002 holen, um die FDP im Bund nach vier Jahren Opposition wieder auf die Regierungsbank zu hieven.

Das ging damals und auch 2005 schief. Erst im Herbst 2009 gelang es Westerwelle mit der Parole »Mehr Netto vom Brutto«, so viele Wähler zum Kreuz bei der FDP zu überreden wie nie zuvor. So dass Bundeskanzlerin Angela Merkel die SPD als Decksmannschaft ihres Unionstankers entbehren k...


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