Atomkraft nicht am Ende?

Der neue Eurosolar-Präsident Peter Droege zur Zukunft des Energiesystems / Prof. Peter Droege lehrt an der Universität Liechtenstein nachhaltigen Städtebau und Raumentwicklung

ND: Nach Fukushima: Ist die Atomkraft am Ende?
Droege: Leider nein.

Pardon: nicht?
Die Atomkraft ist zwar eine Technologie ohne Zukunft. Als Industrie hat sie ihr Ende aber noch nicht erreicht. Wir sehen beispielsweise in Russland, dass atomare Katastrophen gar zu Marketingzwecken genutzt werden können. Putin verkauft seine Reaktoren als Tschernobyl-geprüft, das heißt, die Käufer wiegen sich in der scheinbaren Sicherheit, dass die Technologie ausgereifter wurde durch die damalige Katastrophe. In unseren Medien werden mittlerweile Experten bevorzugt, die versuchen, Fukushima als Ausnahmesituation darzustellen oder erklären, höhere Strahlungsbelastung sei zu bewältigen. Die Marketingmaschinerie läuft auf Hochtouren.

In Deutschland tobt die Debatte über eine »Brückentechnologie« ins Zeitalter der Erneuerbaren. SPD-Chef Sigmar Gabriel sagt: »Wir brauchen Strom aus Kohle«, nämlich neue und modernisierte alte Kohlekraftwerke. Was ant...




Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.