Wahlchaos in Nigeria

Statt eines neuen Präsidenten wird dieses Wochenende ein neues Parlament bestimmt

Zur Halbzeit des dreiwöchigen Wahlmarathons in Nigeria sollten am Samstag die Präsidentschaftswahlen anstehen. Doch da der Urnengang zum Parlament vergangene Woche verschoben werden musste, muss das erstmal nachgeholt werden.

Diesmal sollte alles besser werden, ließ Nigerias Präsident Goodluck Jonathan die Medien wissen. Nichts sollte an das Wahldebakel von 2007 erinnern. Allein an guten Vorsätzen hat es in Nigeria nie gemangelt. Nur die ´Umsetzung fehlte bisher. Trotz großer Sicherheitsvorkehrungen, dem Rekordbudget für die neue unabhängige Wahlkommission INEC und einem neuen Wählerregister wurde der Beginn des Wahlmarathons von Chaos und Gewalt überschattet. In der nordnigerianischen Stadt Bauchi griffen mutmaßliche Islamisten in der Nacht vor Wahlbeginn eine Polizeistation an. An einem Militärkontrollpunkt in Zentralnigeria riss ein explodierender Tanklaser 50 Menschen in den Tod. Ob es ein Anschlag oder ein Unfall war, ist bis zur Stunde nicht geklärt. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sind bereits vor den Wahlen mehr als 50 Menschen der Gewalt zum Opfer gefallen.

Seit dem 2. April sind 73,5 Millionen Nigerianer aufgefordert, a...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.