Noch immer Polska B

Ostpolen zwischen Enttäuschung und ungebrochener Zuversicht

  • Kay Wagner, Lublin
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

»Deine Idee, europäisches Geld.« Überall im Osten Polens stehen solche Schilder. Auffällig sauber in häufig beklagenswerter Umgebung. Die blaue EU-Flagge erinnert daran, wem die angekündigte Besserung zu danken ist. Dazu ein paar Worte zu dem Projekt: eine neue Straße, ein neues Gebäude, ein neues Heizsystem, wie viel Geld das kostet, wie viele Millionen die EU dafür bereitstellt.

Auch vor der Lubliner Burg wirbt eine Tafel: »Deine Idee, europäisches Geld«.
Auch vor der Lubliner Burg wirbt eine Tafel: »Deine Idee, europäisches Geld«.

Nirgends sind diese Schilder häufiger als in Rzeszów. Die Stadt mit knapp 180 000 Einwohnern am Rande der Karpaten, 90 Kilometer von der Ukraine, 100 Kilometer von der Slowakei entfernt, scheint sich gerade mit EU-Geldern neu zu erfinden. »Millennium Hall« ist auf dem halb fertigen Dach eines riesigen Gebäudes zu lesen. Mit »Rzeszów, Hauptstadt der Innovation« wirbt die Stadtverwaltung auf einem Plakat.

»Rzeszów ist das beste Beispiel, wie man es machen könnte.« Agnieszka Karolczuk ist dort zur Schule gegangen, bevor sie zum Studium nach Lublin kam. Hier, in der größten polnischen Stadt östlich der Weichsel, ist sie heute Sprachlehrerin an der Katholischen Universität Johannes Paul II., kurz KUL. In Lublin gibt es noch andere Universitäten und Hochschulen. Auf rund 370 000 Einwohner kommen etwa 100 000 Studenten, was Lublin zu einer der größten polnischen Universitätsstädte macht. »Aber von akademischer Aufbruchstimmung, vom Willen ...


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