Keine Einigkeit in Lärmkommission

  • Georg-Stefan Russew, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Bis Ende Mai will die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Flugrouten für den Großflughafen in Schönefeld festlegen. Die Fluglärmkommission ist jedoch zerstritten. Am Montag hat sie sich nahezu ergebnislos vertagt. Wie die Vorsitzende Kathrin Schneider mitteilte, habe man darüber beraten, wie man die beiden Landebahnen so einsetzen könnte, dass weniger Lärm entsteht. Je nach Windlage könnten Starts und Landungen so koordiniert werden, dass Wohngebiete weniger Lärm abbekommen. Zu Empfehlungen sei es aber nicht gekommen. Zu uneins seien sich die Mitglieder gewesen. Am 9. Mai kommt die Kommission erneut zusammen. Am Sonntag hatten wieder mehrere Tausend Menschen in Schönefeld demonstriert.

»Im Moment ist die Kommission nur ein zahnloser Tiger. So sehr sind wir zerstritten«, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, Ortwin Baier (SPD). Man komme überhaupt nicht weiter. Er habe das Gefühl, dass dies Strategie sei. Man könne sich so hinter »dem Feigenblatt Fluglärmkommission« verstecken.

Ähnliches berichtete auch Markus Peichl vom Bündnis Berlin-Brandenburg gegen neue Flugrouten. Er sprach von »Chaostagen«. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) sei schon jetzt unter erheblichem Zeitdruck. Auf der einen Seite habe die DFS am Montag verkündet, dass sie in die Feinplanung der Routen gehe. Andererseits habe sie aber noch gar kein belastbares Zahlenmaterial. »Niemand weiß bisher, wer bei welchen Flugrouten tatsächlich wie von Fluglärm betroffen sein wird«, meinte Peichl.

Wie der DFS-Niederlassungsleiter Hans Niebergall bestätigte, sollen die Beratungen über die Flugrouten »möglichst« bis Ende Mai abgeschlossen sein, damit zeitnah dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung alle Unterlagen zur Verfügung gestellt werden können.

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