Ist die »schmutzige Bombe« eine reale Gefahr?

Radiologische Waffen sind möglich. Sie sollten geächtet werden

  • Wolfgang Kötter
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sowohl die Havarie im japanischen Atomkraftwerk Fukushima als auch der 25. Jahrestag des Reaktorunglücks im ukrainischen Tschernobyl führen eindringlich die menschlichen Opfer und wirtschaftlichen Schäden vor Augen, die eine nukleare Katastrophe verursacht. Aber nicht nur durch Naturgewalten und menschliches oder technisches Versagen, auch durch kriminelle oder terroristische Attentate könnten große Gebiete radioaktiv verseucht werden.

Immer wieder wird in den Medien vor der »schmutzigen Bombe« gewarnt. So berichtete Anfang Februar der Londoner »Telegraph«, das Terrornetzwerk Al-Qaida habe sympathisierende Wissenschaftler damit beauftragt, solche Strahlensprengsätze zu bauen.

Eine »schmutzige Bombe«, eine radiologische Waffe, ist keine Atomwaffe. Zwar ist auch dabei radioaktives Material im Spiel, aber es wird nicht durch eine Kernspaltungsexplosion freigesetzt. Vielmehr handelt es sich um einen konventionellen Sprengsatz, der nukleare Isotope, z.B. Strontium, Cäsium oder Kobalt, enthält. Durch die Explosion des herkömmlichen Sprengstoffs können die radioaktiven Substanzen über weite Flächen verbreitet werden. Dabei kommt keine nukleare Kettenreaktion in Gang, aber die Strahlung kann ganze Städte und Regionen auf lange Zeit unbewohnbar machen. Mit einer »schmutzigen Bombe« lassen sich zwar nur relativ geringe Zerstörungen anrichten, doch Chaos, Panik und Massenpsychos...


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