Abkehr vom Wachstumsdogma

Zwei neue Publikationen zur Thematik erschienen

  • Alexander Amberger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mit »Wohlstand ohne Wachstum« des britischen Ökonomen Tim Jackson und »Fetisch Wachstum« des Kölner Philosophen Peter Radt sind jüngst zwei neue Bücher erschienen, die sich kritisch mit der kapitalistischen Wachstumslogik beschäftigen.

»Wachstum in Frage zu stellen, gilt als Akt von Wahnsinnigen, Idealisten und Revolutionären. Dennoch müssen wir es hinterfragen«, schreibt Tim Jackson in »Wohlstand ohne Wachstum« und tut das dann auch gleich (s. auch ND-Interview vom 9. April, S. 9).

Peter Radt beschäftigt sich mit dem »Fetisch Wachstum«. In seiner marxistischen Wachstumskritik bietet er zwar wenig Neues, als Einführung ins Thema und als Argumentationshilfe gegen neoliberale Dogmen ist sein Buch aber empfehlenswert. Der Autor analysiert und kritisiert den Wachstumsfetisch als Kern des Kapitalismus. Fetisch heißt hier im marxistischen Sinne, dass das Wachstum als solches gesellschaftlich nicht hinterfragt wird, weil es als etwas »Gegebenes« gilt. Radt bezeichnet es jedoch als etwas »Gemachtes«, zu dem es durchaus Alternativen gibt.

Im Kapitalismus lebt der Mensch, um zu arbeiten. Das sei unlogisch, so der Autor, denn eigentlich sollte die Wirtschaft dem Menschen ...


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