Eine trügerische Partnerschaft

Trotz zelebrierter Freundschaft sind die Differenzen zwischen Frankreich und Italien erheblich

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi haben am Dienstag in der Flüchtlingsfrage den Schulterschluss demonstriert. Bedient wird damit vor allem die rechte Wählerschaft in beiden Ländern.

Das Bild der wiedergefundenen Harmonie zwischen Frankreich und Italien, das Nicolas Sarkozy und Silvio Berlusconi am Dienstag auf ihrem Treffen in Rom präsentierten, täuscht. Hinter den Kulissen geht das Hauen und Stechen weiter – und manchmal auch davor. Wie ausgerechnet am Morgen des Gipfeltages, als der französische Lebensmittelkonzern Lactalis einen feindseligen Übernahmeversuch gegen die italienische Gruppe Parmalat startete. Italiens Premier Berlusconi, auf der Pressekonferenz mit Frankreichs Präsidenten Sarkozy darauf angesprochen, versuchte, den Konflikt herunterzuspielen: »Wir sind natürlich nicht glücklich darüber, aber wir wissen, dass die französische Regierung damit nichts zu tun hat.«

Beobachter des Gipfels kamen indes zu dem Schluss, dass sich Sarkozy diesmal auf der ganzen Linie durchgesetzt hat. Vor allem im größten Streitfall, dem Umgang mit den tunesischen Flüchtlingen, gab Berlusconi nach. »Wir sind uns im Klar...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.