Irritationen in Polen um Gedenkstätte Sobibor

Unklare Finanzierung der öffentlichen Präsentation und der weiteren Forschungsarbeit

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wegen Geldmangels droht der Gedenkstätte im ehemaligen NS-Vernichtungslager Sobibor im Osten Polens die Schließung. Ein Sprecher des Landkreises Wlodawa, in dem die Stätte liegt, bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung »Rzeczpospolita«. Es fehle das Geld für die Mitarbeiter und die Verwaltung des Museums, hieß es.

Im Land zwischen Oder und Bug fehlen für den Unterhalt des Museums in Sobibor jährlich 250 000 bis 300 000 Zloty (etwa 65 000 bis 76 000 Euro). Im selben Land werden seit über einem Jahr Riesensummen ausgegeben für die Untersuchungen zur Aufklärung der Ursachen des Flugzeugunglücks bei Smolensk (96 Tote, darunter Polens Staatspräsident Lech Kaczynski): für etliche Kommissionen, Verhöre, Expertisen, Experimente und sonstige Amtsvorgänge. Der Haushalt für die historisch-politische Polizei in Gestalt des Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN) verschlingt Hunderte Millionen Zloty. Unsummen werden verschwendet für Freilicht-Theaterspiele über Geschehnisse »unserer ruhmreichen Vergangenheit«. Und, nicht zuletzt, die staatliche Verehrung »unseres auf Ewigkeit teuren Schatzes« Johannes Paul II. kostet auch nicht wenig.

Der Name Sobibor steht gemeinsam mit Treblinka und Belzec für die von den Nazis im Rahmen der »Aktion Reinhardt« 1942 erricht...


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