Versiebzehntausendfachung der Produktion?

Da hilft auch keine noch so effiziente Technik: Wirtschaftswachstum schafft Probleme – gerade auf Dauer

Sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP), vulgo: »die Wirtschaft« immer weiter wachsen? Nein, das halte die Umwelt nicht dauerhaft aus, sagen die einen. Wachstum sei eh nur ein Fetisch. Oder ein kapitalistischer Sachzwang. Jedenfalls ohne Nutzen für die breite Masse, ergänzt mancher. Papperlapap, erwidert die Gegenseite: Wir könnten doch auf ökoeffizientere Technik setzen. Und Wachstum sei doch der einzige Garant für Arbeitsplätze, Wohlstand und sozialen Frieden. Schluss der Debatte!, fordert Marcus Meier.

Größe allein ist kein Maß für Wohlstand. Und kein Garant des Wohlergehens.
Größe allein ist kein Maß für Wohlstand. Und kein Garant des Wohlergehens.
Artikel zum Wachstum und dessen Grenzen gibt es neuerdings wieder im Dutzendpack. Bücher werden veröffentlicht. Kongresse tagen. Der Konsens bei aller Differenz: Es ist nicht gut für Klima und Umwelt, wenn Energie- und Rohstoffverbrauch ebenso kontinuierlich steigen wie der Schadstoffausstoß. Etwas aus der Mode geraten ist dabei der Begriff »Jobless Growth«: Ein erkleckliches Wirtschaftswachstum schafft nicht mehr unbedingt Arbeitsplätze; es kann durchaus einhergehen mit einer hohen (Sockel-)Arbeitslosigkeit. Kein Artikel, Büchlein, Seminar kommt hingegen ohne den Rekurs auf die Glücksforschung aus: Mehr Wachstum führe nicht zu mehr Glück, ist da immer wieder zu lesen und zu hören. Denn ab einem bestimmten Punkt werde jeder Mehr-Euro teuer bezahlt. Zu teuer: Denn mehr Arbeits- bedeutet weniger Zeit für Freunde, Familie, Hobbys, ein gutes Buch, den Rotwein im Mondschein. Der Zusammenhang sei sogar bestens erforscht und in Zahlen darstel...

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