Abschieben und Abschieben ist statistisch zweierlei

»Rückführungen« von Flüchtlingen aus Deutschland hat abgenommen / Kritik an den offiziellen Zahlen übt die Linkspartei

Zwar sind die Abschiebungen rückläufig, dennoch mussten 2010 mehr Flüchtlinge Deutschland verlassen als vorher. Sie werden in ihr Heimatland »zurückgeführt« oder »überstellt«.

Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland geht von Jahr zu Jahr zurück. Die meisten Menschen werden in die Türkei, nach Kosovo, Vietnam und Serbien abgeschoben. Die offizielle Statistik weist für das Jahr 2010 insgesamt 7500 Abschiebungen aus. Zum Vergleich: 2007 waren es 9500. Auch die Zahl der Asylbewerber hat nach dem Ende der Kriege im ehemaligen Jugoslawien von Jahr zu Jahr stark abgenommen. Erst in den letzten beiden Jahren gibt es mehr Asylsuchende, jedoch nicht auch nur annähernd so viele wie in den 1990er Jahren.

Also ein günstiger Trend? Haben die weltweiten Konflikte abgenommen, so dass weniger Menschen nach Deutschland fliehen und auch weniger abgeschoben werden? Für die LINKE-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke sind die Zahlen kein Grund zur Beruhigung. »Ich denke nicht nur daran, dass jeder Fall von Abschiebung einer zu viel ist, weil Abschiebungen für Betroffene oft mit einer traumatisierenden Gewalterfahrung verbunden...


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