»Who cares?« – Wer sorgt sich?

Medizinhistorisches Museum zeigt Ausstellung zur Krankenpflege

  • Markus Geiler, epd
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine Versorgungsrichtlinie aus der ambulanten Pflege gibt heute den Takt des Kümmerns vor: Stuhlgang hat drei bis sechs Minuten Zeit, Haarekämmen eine Minute. Zeit zum Zuhören oder zur Sterbebegleitung ist nicht vorgesehen. »Who cares?« (Wer sorgt sich?) fragt diese Sonderausstellung im Medizinhistorischen Museum der Charité. Auf 400 Quadratmetern werden Geschichte und Alltag des Pflegeberufs beleuchtet und der heutige, oft belastende Krankenpflegealltag geschildert.

Die Ausstellung, die ab Januar 2012 durch Deutschland tourt, soll Diskussionen anstoßen. Auch soll sie einer Berufsgruppe eine Lobby geben, die zwar nach den Ärzten die stärkste Gruppe in der Medizin stellen, aber gesellschaftlich »kaum durchdringt«, sagt Museumsdirektor Thomas Schnalke. 680 000 Pflegekräfte wurden bundesweit vor einigen Jahren gezählt. »Pflege ist angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft und dem existierenden Pflegenotstand ein hochaktuelles...


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