Ein Preuße aus der Pfalz

Mit Rainer Brüderle als Fraktionschef im Bundestag bleibt eine »neue« FDP Fiktion

Seit gestern ist die personelle Neuformierung in der Koalition perfekt. Auch für Rainer Brüderle, der neue Fraktionschef der FDP im Bundestag.

Es ist schon erstaunlich, dass für Rainer Brüderle, der in sechs Wochen 66 wird, im Zuge der feindlichen Übernahme der FDP-Führung durch die Boygroup Philipp Rösler (38), Daniel Bahr (34) und Christian Lindner (32) das einflussreichste Amt seiner Karriere abfiel: Vorsitzender der bislang – jedenfalls zahlenmäßig – stärksten Bundestagsfraktion der FDP. Erstaunlich nicht nur wegen Brüderles Alter. Denn bis gestern Mittag Bundeswirtschaftsminister, kann er ja eher als fossiler Prediger des Marktradikalismus gelten denn als Vorkämpfer des angesagten »mitfühlenden Liberalismus«. Alles nur Sprüche von Kai, pardon Philipp aus der Kiste?

Der designierte Parteichef begründete seine »Wahl«, die ja der Preis war, den Brüderle verlangte, um für Rösler seinen in FDP-Kreisen als präsentabel geltenden Ministersessel zu räumen, so: Er sei »der erfahrenste Politiker« der FDP überhaupt. Da gab sich der gelernte Augenarzt arg kurzsichtig. Denn was bu...


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