U-d-o

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Karikaturist, der ihn zeichnen will, hat leichtes Spiel: ein breitkrempiger Hut, eine großflächige Sonnenbrille, ein paar wallende Strähnen ungekämmtes Haar – klar, das ist Udo Lindenberg. Selbst die wollüstig aufgeworfenen Lippen und die ewige Zigarre zwischen Zeige- und Ringfinger sind im Laufe der Jahre verzichtbares Beiwerk geworden. Unser Bild dieses Mannes ist längst ein Scherenschnitt der simpelsten Sorte; sogar im Halbprofil, gegen das Licht und von hinten fotografiert, erkennt ihn jeder. Wer – außer ihm – kann das von sich behaupten?

Alles Fassade, Image, Marketing? Vielleicht. Aber um im Profil erkennbar zu sein, muss man erst mal eins haben. Um ein unverwechselbares Bild von sich zu erschaffen, muss man unverwechselbar sein. Lindenberg ist das geworden nicht durch schmierige Strategen, die an irgendeinem Logo feilen, sondern dank eines gelebten Vagabundenlebens, dessen Startschuss heute vor 65 Jahren im westfälischen...


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