Reform nach englischem Vorbild

Gewerkschafter kritisieren Liberalisierung des europäischen Eisenbahnverkehrs

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Privatisierung der englischen Eisenbahn hatte mehrere Unfälle zur Folge. Sollte eine neue EU-Richtlinie beschlossen werden, sei die Sicherheit der Bahnen europaweit in Gefahr, meinen Gewerkschaftsvertreter.

Wenn der Verkehrsausschuss des Europaparlaments am kommenden Dienstag über einen neuen Richtlinienentwurf der EU-Kommission zur Liberalisierung des Eisenbahnwesens berät, dann werden europäische Eisenbahner in Brüssel dagegen protestieren. Die Europäische Transportarbeiterföderation (ETF) befürchtet, dass dadurch eine Filetierung und Privatisierung des Eisenbahnsystems besiegelt wird. Damit drohen europaweit Zustände wie in Großbritannien, dem Mutterland der Bahnprivatisierung. Zudem warnen die Gewerkschaften vor einer Aushöhlung des Streikrechts durch die vorgesehenen »Mindestdienste« bei Arbeitskämpfen.

Dass das Papier die »Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums« vorgibt, stößt vielen Eisenbahnern sauer auf. Denn aus der Praxis wissen sie, dass die Staatsbahnen seit Jahrzehnten einen gemeinsamen grenzüberschreitenden Verkehr betreiben. Güter- und Personenzüge mit Mehrstromloks können ebenso wie Hochgeschwind...


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