Gegenseitigkeit statt Gewinn

Neue Formen des Wirtschaftens und Zusammenlebens sind Keimzellen für eine andere Gesellschaft

  • Jürgen Weber
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Idee der Umsonstladen-Bewegung ist eigentlich ganz einfach: Es muss weder bezahlt, noch müssen Dinge direkt getauscht werden. Bringen und Holen, Geben und Nehmen sind entkoppelt, man kann nur geben, man kann nur nehmen oder beides tun. Wer funktionsfähige und gut erhaltene Dinge nicht mehr braucht, kann sie bei den über 50 Umsonstläden in Deutschland vorbeibringen. Und wer etwas benötigt, kann diese Dinge umsonst abholen. Die Bewegung lässt sich als praktische Warenkritik begreifen und versucht, auf radikale Weise die kapitalistische Verwertungslogik auszuhebeln.

Bundesweit entstehen immer mehr Initiativen und Netzwerke, die auf der lokalen Ebene damit beginnen, wirtschaftliches Handeln nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit und der Orientierung »am für das gute Leben Notwendigen« (Matthias Schmelzer/Alexis Passadakis) auszurichten. Der »imperialen Lebensweise« (Ulrich Brand) soll eine solidarische entgegengesetzt, die gegenwärti...


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