Kleist? In Amt und Würden?

Zum 120. Geburtstag von Johannes R. Becher

  • Jens-Fietje Dwars
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.
Becher
Becher

»Ein junges Talent von außerordentlichen Maßen und einer gewaltigen Explosivkraft sprengt hier zum ersten Male seine Fesseln unter der Maske des ringenden Kleist.« Vermeldete 1912 eine Münchner Literaturzeitschrift. Das Talent hieß Johannes R. Becher, sein Debüt »Der Ringende« – eine Hymne zu Kleists 100. Todestag 1911.

»Wo ist mein Weg?! Da? Dort? Oder da? oder dort?! – / (...) Auf Sand und Fels glüht/ Der blendende Tag ... Oh brennendes Herz!/ Ohhh Erde! Wo – ist – mein – Weg –« ... Lebenslang wird er diesen, seinen Weg suchen. Da sei etwas vom »Fieber Kleists« zu spüren, Blut von seinem Blute, schrieb der Rezensent. Und ahnte wohl kaum, wie weit der Nachgeborene dem Vorbild bereits gefolgt war. Ostern 1910 hatte der Gymnasiast Hans Robert Becher erst seine Freundin, dann sich selbst zu erschießen versucht. Wie Kleist. Ein Skandal, denn sein Vater war Staatsanwalt. 1891 geboren, sollte der Sohn Offizier werden. Doch der Junge schr...


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