»Wir müssen positive Geschichten erzählen«

Der Sozialpsychologe Harald Welzer über die tiefe Verankerung der Wachstumslogik in unserem Denken

Harald Welzer ist seit 2004 Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Seine Schrift »Mentale Infrastrukturen – Wie das Wachstum in die Welt und in die Seelen kam« kann man im Internet kostenlos downloaden unter: http://www.boell.de/publikationen.

ND: Herr Welzer, auf diesem Kongress waren viele, die sagten: Für den Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft brauchen wir keine technischen Lösungen, sondern eine ganz andere Politik. Stimmen Sie dem zu?
Welzer: Ich würde sogar noch darüber hinaus gehen. Wir können die ökologische Krise nicht rein technisch oder institutionell lösen. Es geht auch um sozialpsychologische Aspekte. Die Wachstumslogik ist tief in unserem Denken verankert. Das muss sich ändern.

Wie kann man das schaffen?
Wir müssen Geschichten erzählen. Nicht von Fortschritt und Wachstum, sondern über uns selber – aus Sicht der Zukunft: Wie möchte ich gelebt haben?

Das klingt aber ziemlich abstrakt.
Es gibt bereits viele Projekte, die konkret zeigen, wie man nachhaltig wirtschaften und leben kann. Es gibt in Belgien eine autofreie Stadt, in Bangladesh werden flächendeckend Solarpanels installiert – mit Hilfe von Mikrokrediten. Das sind Erfolgsgeschichten der Zukunfts...



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