»Keine Wahl«

Tahat Ben Jelloun: »Arabischer Frühling«

Allah ist groß – was zählt da das Wort eines Schriftstellers? Ist es wirklich dessen Berufung, den Helden wie den Schurken der arabischen Revolutionen noch während ihres aktuellen Werkelns am Lauf der Geschichte seine Meinung zuzumuten? Sind Schriftsteller mehr als die Rufer in der Wüste, gar nur die bellenden Hunde, während die Karawane weiterzieht? In frühzeitiger Wortmeldung lauert Gefahr. Der »Falsche« könnte geschichtlich obsiegen, und die Revolution, die man für erfolgreich und abgeschlossen pries, wird vielleicht beides nicht sein ...

Wenn sich Intellektuelle heute zum politischen Tagesgeschehen äußern, tun sie das nicht selten, um jenes Gehör zu erlangen, das ihnen mit ihrer künstlerischen Leistung versagt blieb. So kennen wir Schriftsteller, denen wir wohl eine politische Ecke, aber kein Buch zuordnen können. Ihr Arbeitsplatz ist denn auch weniger der Schreib(Computer)-Tisch, als vielmehr der Sender, aus dem sie uns ungefr...


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