Versteck für Franz Josef Strauß

Bayerns Staatskanzlei lüftet das Geheimnis um den Regierungsbunker aus dem Kalten Krieg

  • Arne Meyer, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Jahrzehntelang schwieg die Staatskanzlei in München eisern, nun hat sie bestätigt: Im Kalten Krieg unterhielt Bayerns Regierung einen getarnten Ausweichsitz samt Bunker. Bei einem Atomschlag sollte der Freistaat vom oberbayerischen Geretsried aus regiert werden.

München/Geretsried. Die Feuerwehrschule im oberbayerischen Städtchen Geretsried liegt unscheinbar am Ortsrand, umgeben von Wäldern in einem kleinen Gewerbegebiet. Rettungskräfte üben hier den Ernstfall, doch was sich dort unter der Erde verbirgt, darüber schwieg die Staatsregierung jahrzehntelang. Nun hat sie das Geheimnis gelüftet: Im Keller der Ausbildungsstätte unterhielt der Freistaat bis in die 90er Jahre einen getarnten Schutzbunker. Das bestätigte die Staatskanzlei der Nachrichtenagentur dpa. Bei einem drohenden Atomschlag sollte Bayern vom kleinen Geretsried aus regiert werden.

Auch im Fall von Unruhen

Als Unterschlupf für den Ministerpräsidenten und eine verkleinerte Regierungsmannschaft im Kalten Krieg gedacht, wurde der Bunker 1992 stillgelegt. Intakt ist der für 178 Menschen ausgelegte Schutzbau bis heute: »Technisch ist alles in einem guten Zustand«, sagt der Bunkerexperte Jörg Diester, der diese und andere Anlagen wie...


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