Das Haus der Armen
Der Mexikaner Abel Barrera, der für die Rechte von Indígenas eintriit, wird von Amnesty International ausgezeichnet
Abel Barrera hat es geschafft, Mexiko mehrmals auf die internationale Anklagebank zu bringen. Immer ging es dabei um schwere Menschenrechtsverletzungen durch Armee oder Polizei – und um untätige Justizbehörden. Nun zeichnet die deutsche Sektion von Amnesty International den 51-jährigen Anthropologen mit ihrem Menschenrechtspreis aus. Die Organisation begeht dieses Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen.
Mauricio Montealegre ist skeptisch, wenn es um die Zukunft seines Dorfes Mini Numa geht. »Wie soll man das Geld zusammen bekommen, um die Kinder zu ernähren? Hier gibt es keine Arbeit und die Regierung hilft nicht«, klagt der 57-Jährige. Elf Kinder hat er groß gezogen, vier von ihnen sind mittlerweile nach New York ausgewandert und schicken regelmäßig Geld. Sonst sähe es noch schlechter aus, sagt der Mexikaner: »Das Klima ermöglicht nur eine Ernte, der Mais reicht höchstens vier Monate.« Kaum Tortillas, wenige Bohnen, kein fließendes Wasser – in Mini Numa in der Region La Montaña fehlt es an allem, wie in vielen indigenen Gemeinden des südmexikanischen Bundesstaates Guerrero.
Die Regierung stellt sich taubMontealegre hat sich an diesem Nachmittag mit einigen anderen Männern vor dem Gemeindehaus versammelt. Vier Mitarbeiter des Menschenrechtszentrums Tlachinollan sind gekommen. Sie wollen besprechen, wie der Bau der Latrinen vorang...
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