Die Gesichterleserin hört zu

Chefmaskenbildnerin Erika Löffler verwandelt Schauspieler im Kriminaltheater

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Erika Löffler bei der Arbeit
Erika Löffler bei der Arbeit

Gesichter werden in Minuten jung, wenn sie es will. Aber Erika Löffler kann auch anders. Die Chefmaskenbildnerin im Berliner Kriminaltheater lässt für das Stück »Der Name der Rose« Männer in einer Stunde um Jahrzehnte altern. Dunkle Augenränder und Schatten im Gesicht nehmen sie willig hin. Ist ja nur vorübergehend. Vorher müssen sie als Mönche kostümiert sein. Die Maske würde beim Umziehen verschmieren.

Frau Löffler hat ihre Haare festgesteckt, trägt schwarze Hosen, einen kurzen weißen Kittel. Schwarz verhüllt ist sie fürs Publikum unsichtbar nachher mit auf der Bühne. Den Schauspielern bleibt keine Zeit, sich für »Blessuren« und »Dreck« von dort zu entfernen. Nach den ersten Minuten wird im Kloster geschlachtet. »Wenn das Schwein quiekt, muss ich mit ›Blut‹ hoch. Das ist mein Zeichen.«

In ihrem Leben gab es eine Zeit nur schöner Gesichter. 39 Jahre arbeitete Erika Löffler im Metropol Theater – bis zu dessen bitterem E...


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