Kernspaltung auf dem Campus

Forschungsreaktoren laufen auch nach dem Atomausstieg weiter

  • Miriam Bunjes, epd
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Drei aktive Forschungsreaktoren und vier Unterrichtsreaktoren laufen noch in Deutschland. Die Betreiber sind sich sicher, dass die Reaktoren auch im atomkraftfreien Deutschland eine Zukunft haben.

Bei öffentlichen Veranstaltungen schreit manchmal jemand »Abschalten« oder verteilt Flyer. »Eine Handvoll Leute steht uns sehr kritisch gegenüber«, sagt Andreas Battenberg, Sprecher des Forschungsreaktors »FRM II« der Technischen Universität München. »Die Mehrheit der Anwohner ist einverstanden mit dem, was wir hier tun.«

Während Atomkraftwerke meist über 1000 Megawatt Leistung haben, ist »FRM II« mit 20 Megawatt der größte von drei aktiven deutschen Forschungsreaktoren. Denn der Reaktor produziert nicht Strom, sondern Neutronen, die sich wie Licht zu einem Strahl bündeln lassen. »Sie dienen dann als eine Art Mikroskop«, sagt Battenberg. Und werden in der Medizin verwendet – für hochwertige Organaufnahmen und um Krebs zu bekämpfen. Auch die Industrie verwendet regelmäßig ionisierte Strahlung zum Beispiel für Materialtests. »Das wird weiterhin gebraucht«, sagt Battenberg. »Wir gehen daher nicht davon aus, dass der Atomausstieg uns be...


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