Karneval der Kulturen beginnt

1,3 Millionen Besucher werden zum umfangreichen Programm erwartet / Eingeschränkter Verkehr

  • Sonja Vogel
  • Lesedauer: 3 Min.

Auch in diesem Jahr gehören die Kreuzberger Straßen wieder bunten Trecks von Verkleideten, Trommlern und Tanzenden. Der Straßenumzug am Pfingstsonntag ist der Höhepunkt des viertägigen Karnevals der Kulturen – rund 4800 Teilnehmer haben sich zum multikulturellen Straßenumzug angemeldet. 96 Gruppen mit 67 Wagen bieten Tanz, Musik, Performance und Bildende Kunst auf der Straße dar. Bereits zum 16. Mal zieht der Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende durch Kreuzberg. Höhepunkt des viertägigen Multi-Kulti-Spektakels ist der große Straßenumzug am Pfingstsonntag. Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit 1,3 Millionen Besuchern. Von Freitag- bis Montagabend wird es wieder ein vielfältiges Programm geben: Vier Bühnen werden von Bands, Akrobaten, Hellsehern, Zauberern und anderen Künstlern bespielt. 313 Stände und Buden versorgen die Besucher mit Speisen und Getränken.

Die Veranstalter wollen mit dem Karneval die kulturelle Vielfalt der Hauptstadt zeigen und Toleranz fördern. Indes hatte es in den letzten Jahren immer wieder Kritik an der Kommerzialisierung und dem Verlust des politischen Anspruchs gegeben – immerhin war man einst als Demonstration gegen Rassismus und für kulturelle Vielfalt angetreten. Zudem müssen die Teilnehmer ihre Auftritte selbst finanzieren – obwohl der Straßenumzug mit Hunderttausenden Teilnehmern für Berlin ein lukratives Geschäft ist. Viele können sich die Kosten nicht leisten. In dieser Woche sagte die populäre brasilianische Musikgruppe »Afoxé Loni« ihre Teilnahme am Straßenumzug aus Protest gegen die fehlende finanzielle Unterstützung ab. »Afoxé Loni« liefen seit Jahren an der Spitze des Zuges.

Am Freitagnachmittag um 16 Uhr eröffnet das Straßenfest in der Region Blücherplatz, Blücherstraße, Zossener Straße und Waterloo-Ufer. Es dauert bis Montagabend. Neben dem umfangreichen Unterhaltungs- und Gastronomieprogramm informieren hier unzählige Gruppen und Initiativen über ihre Arbeit. In verschiedenen Standorten wie dem Yaam, der Junction Bar oder dem BKA-Theater gibt es über das Wochenende Partys. Am Samstag gibt es einen Kinderkarneval.

Unter dem Motto »Tanzt mit dem Tiger« ist ein buntes Programm für die Kleinen geplant. Ein Kostümumzug startet um 13.30 Uhr vom Mariannenplatz aus. Der große Straßenumzug am Pfingstsonntag startet auch in diesem Jahr um 12 Uhr am Hermannplatz. Zunächst gibt es dort die alljährliche Eröffnungszeremonie. Vom Hermannplatz aus zieht der Zug mit seinen Wagen über die Hasenheide und die Gneisenaustraße bis hin zur Yorckstraße. Das Ende des Umzugs ist für 21.30 Uhr auf der Yorckstraße / Ecke Möckernstraße angesetzt.

Autofahrer müssen in Kreuzberg mit erheblichen Behinderungen rechnen (siehe Karte). Betroffen sind seit gestern der Blücherplatz und die umliegenden Straßen wie die Blücher- und die Zossener Straße sowie das Tempelhofer bzw. Waterloo-Ufer. Am Dienstag (14 Juni) gegen fünf Uhr werden die Straßen wieder freigegeben.

Auch im Nahverkehr wird es Betriebseinschränkungen geben – betroffen sind die Buslinien M 19, M 29, M 41, 140, 248, N 1 und N 42. Auf den U-Bahn-Linien außer der U 4 es seit gestern einen Sonderverkehr, der bis zum Dienstag (14. Juni) um fünf Uhr andauern wird. Das Fahrplanangebot entspricht den Sonntagsfahrplänen und damit Abfahrtszeiten im Zehn-Minuten-Takt. Ab 19 Uhr soll die der Fahrplan der U 1, U 6, U 7 und U 8 dann auf einen Fünf-Minuten-Takt umgestellt werden. Auf allen anderen Linien erfolgt eine bedarfsorientierte Verstärkung der Züge, teilte die BVG mit.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal