Kurden hoffen auf den Tag danach

BDP sieht sich verfolgt und benachteiligt

Eines der Rätsel bei diesen Wahlen ist das Verhältnis der prokurdischen Partei für Frieden und Demokratie (BDP) zu Ministerpräsident Erdogan.

Recep Tayyip Erdogan hat die kurdische Frage für gelöst erklärt. Das erbittert die BDP. Dazu kommt Erdogans klare Absage an muttersprachlichen Unterricht für Kurden – einen Monat später forderte er aber muttersprachlichen Unterricht für Türken in Deutschland.

Und nicht nur das. Im Wahlkampf griff der Regierungschef die BDP aggressiv an. In der Kurdenhochburg Diyarbakir stellte er sie vor 20 000 Anhängern als eine Partei von Ungläubigen hin. Immer wieder werden BDP-Aktivisten verhaftet, weil sie angeblich einer Nebenorganisation der PKK angehören. Nach Schätzungen sind bereits 3000 kurdische Aktivisten in Untersuchungshaft.

Außerdem verdächtigt die BDP die Regierung, sie plane einen Wahlbetrug in den Kurdengebieten. Anzeichen dafür gibt es. So berichtete der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft Egitim-Sen in Diyarbakir, Ecevit Odabasi, anders als bei früheren Wahlen seien diesmal kaum Lehrer aus seiner Gewerkschaft als Wahlhelfer no...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.