Heißes Eisen: Atomkraft-Kaltreserve

AKW sind mit Millionenkosten im Leerlauf ungeeignet zum Ausgleich von Spitzenlasten

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Das dreimonatige Moratorium für die sieben ältesten AKW und den Pannenmeiler Krümmel läuft aus. Doch sie werden keinen mehr Strom liefern – mit einer Ausnahme: Schwarz-Gelb will einen Reaktor auf Stand-by schalten. Bei den anderen steht der Abbau der Anlagen samt Dekontamination an.

Im Entwurf zur Novelle des Atomgesetzes gibt es einen Absatz, der als Möglichkeit vorsieht, eines der eigentlich sofort abzuschaltenden Atomkraftwerke als »Reserve« betriebsfähig zu halten. Wie diese »Kaltreserve« genau funktionieren soll, ist jedoch weitgehend offen.

Für den Pfingstmontag war schon der Ernstfall angekündigt. Doch der prognostizerte Blackout blieb glücklicherweise auch dieses Mal aus. Warum gerade Pfingsten? Wie Rainer Warnecke, Pressereferent für den Bereich Elektrizität bei der Bundesnetzagentur, erklärt, ist das Pfingstwochenende wegen der meist sommerlichen Witterung mit einem Jahrestief beim Stromverbrauch verbunden, während dank Solarenergie und Wind relativ viel Strom produziert wird. Deswegen habe beispielsweise der Übertragungsnetzbetreiber Tenet am Sonntag und Montag 13 bzw. 16 Mal steuernd eingreifen müssen. Vor einem Jahr waren es nur neun Eingriffe, sagt Warnecke. Der große Unterschied: Pfingsten 2010 w...


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