Was hängen bleibt am Widerhaken

»Vorm Tod ist alles Leben« – Barbara Thalheim in einem Kiebitzbuch

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Für »Lieder ohne Widerhaken« sei sie nun zu alt, sagt Barbara Thalheim 63-jährig: »Dafür braucht man Naivität und die hat man eingebüßt, wenn der Blick zurück weiter ist als der Blick nach vorn.« Eingebüßte Naivität, das klingt wie verlorene Unschuld. Also nach Preisgabe von Ursprünglichkeit. Aber auch nach Gewinn an Lust und Erfahrung.

Zu den Widerhaken in Thalheims Liedern gehören Zitate, Referenzen an andere, ältere Musik, gehören Verschränkungen und Durchdringungen mit Nachrichten, Lebensläufen, O-Tönen, gehören auch das Bereichern oder Belasten eigener Texte und Ideen mit Arbeitsspuren von Freunden und Kollegen wie den Dichtern Michael Wüstefeld, Richard Pietraß, Regina Scheer, gehört das liebende Einlassen auf die Stimme des Akkordeons ihres französischen »Zwillingsbruders« Jean Pacalet.

Lieder mit Widerhaken: Sie setzen das schöpferische Ich der »Liedermacherin« freimütig Angriffen und Eingriffen Anderer aus, die Spuren, W...


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