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Nicht wenige jener Börsenmanager, deren spekulatives Treiben die Krise des Casino-Kapitalismus in Fahrt brachte, haben ihr Geschäft an der Harvard Business School (Cambridge) gelernt. Die Leitung dieses Universitätszweiges im US-Bundesstaat Massachusetts hatte daraus bereits 2009 eine beeindruckende Konsequenz gezogen: Absolventen müssen fortan vor dem Eintritt ins Berufsleben ein Gelöbnis ablegen, dass sie »dem allgemeinen Guten« dienen und nichts tun werden, was »nur meinem eigenen Ehrgeiz« nützt. Dem Beispiel folgen nun auch Wirtschaftsunis in Europa. Befürworter ziehen Parallelen zur ärztlichen Ethik, feiern dies als eine Art hippokratischen Eid. Angeblich wird der Finanzwelt damit eine Gierbremse eingebaut. Rechtliche Konsequenzen hat der Manager-Eid allerdings nicht. Und im Unterschied zum Arzt, dessen Beruf es ist, Gebrechen zu heilen, befassen sich Finanzjongleure nun mal damit, ein solches zu pflegen: die Mehrung der Profite von Banken und Aktionären. jrs

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