Venezuela senkt Stromverbrauch

Sparzwang durch Anreize und Sanktionen

  • Tobias Lambert
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Einen Stromnotstand wie Anfang 2010 aufgrund einer langen Dürreperiode soll es in Venezuela nicht mehr geben. Zwar ist Caracas auch künftig nicht gegen extreme Wetterereignisse gefeit, doch durch Verbrauchseinsparung soll Engpässen vorbeugend begegnet werden.

Nachdem es in jüngster Zeit wiederholt zu größeren Stromausfällen gekommen war, kündigte die venezolanische Regierung an, den Verbrauch von Elektrizität senken zu wollen. In vielen Landesteilen wird der Strom bereits rationiert. Anfang der vergangenen Woche gab Vizepräsident Elías Jaua zudem neue Maßnahmen bekannt. Ab Mitte Juli soll die Nachfrage durch ein System aus Anreizen und Sanktionen landesweit reguliert werden. Es gehe nicht darum, »das Recht auf Elektrizität zu begrenzen«, versicherte Jaua, »sondern unangemessenen und exzessiven Energieverbrauch zu vermeiden, um eine sichere und stabile Versorgung zu garantieren«.

Das neue Tarifsystem sieht vor, dass private Konsumenten mit hohem Verbrauch, die ihre Nachfrage um 10 bis 20 Prozent senken, einen Rabatt von 25 Prozent auf ihre Stromrechnung erhalten. Bei einer Senkung von über 20 Prozent beträgt der Rabatt 50 Prozent. Wer den Konsum allerdings um weniger als zehn Prozent senkt od...


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