Grube gibt den Mehdorn

Der Bahnchef reagiert ungewöhnlich bissig auf die Haltung der Grünen-Politiker zu Stuttgart 21

Der Druck auf Bahnchef Rüdiger Grube wächst mit jedem Tag, an dem es in Sachen Stuttgart 21 nicht vorangeht. Mit seinen jüngsten Aussagen hat er viel Sympathie eingebüßt.

Es sind nur noch zwei Wochen bis zur Präsentation des sogenannten Stresstests, der darlegen soll, ob der künftige Stuttgarter Tiefbahnhof den Anforderungen genügt. Doch das hielt Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, nicht davon ab, kürzlich in Hamburg auf einem Forum mit 150 ausgewählten Gästen den in Baden-Württemberg regierenden Grünen Wählerfängerei und Volksverdummung vorzuwerfen. Grubes scharfer Ton überraschte viele. Diesen Stil war man bislang nur von seinem Vorgänger Hartmut Mehdorn gewohnt. In rüder Weise legte der sich mit Politikern an, wenn sie seinen irrwitzigen Plänen zur Fahrpreisreform oder zum Börsengang widersprachen.

Fehlt Grube nun die Souveränität bei Meinungsverschiedenheiten? Oder glaubt er, besser mit dem Abriss des Stuttgarter Hauptbahnhofs voranzukommen, wenn er sich wie einst der »Schienen-Napoleon« Mehdorn aufführt? Bislang fiel Grube durch Charme, Zuhören und viele Entschuldigungen für al...


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