Gastfreundschaft wird sich bewähren

Polnische EU-Ratspräsidentschaft im Schatten der »griechischen Tragödie«

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am heutigen Freitag übernimmt Polen die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union. Warschaus Regierende versprechen sich davon einen Prestigezuwachs ihres Landes. Sie haben den Ehrgeiz, Polen als aktives Mitglied der Gemeinschaft darzustellen und verantwortungsvoll zur Lösung von anstehenden Problemen der Gemeinschaft beizutragen.

Baustelle Europa: Polens Regierung hat einige Probleme zu schultern. Die Erneuerung des Kommissionsgebäudes gehört nicht dazu.
Baustelle Europa: Polens Regierung hat einige Probleme zu schultern. Die Erneuerung des Kommissionsgebäudes gehört nicht dazu.

Das aber wird in den 184 Tagen der Präsidentschaft äußerst schwer zu realisieren sein. Die Ehre, eine derart wichtige Rolle in Europa zu spielen, fällt nämlich in die Zeit einer echten griechischen Tragödie. Was soll, was kann Polen angesichts der Diskrepanz zwischen den Reformforderungen der EU einerseits und den Interessen von einfachen, um ihren Lebensstandard bangende griechischen Bürgern auf der anderen Seite eigentlich tun?

Das ist alles andere als eine Gretchenfrage. Der aufziehende Konflikt scheint unausweislich. Wie soll der Anspruch der polnischen Ratspräsidentschaft, in dieser Situation eine aktive Vermittlerrolle zwischen den EU-Mitgliedern zu spielen, erfüllt werden? Ist das überhaupt angesichts der Macht der »Großen« in der Gemeinschaft und vor allem der Finanzwelt möglich?

Polens Regierende und die hiesige Publizistik vermitteln den ...


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