Arbeitsangebote zum Weglaufen

Drei von vier jungen Beschäftigten im Nordosten kommen über 1000 Euro nicht hinaus

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Paradies macht die Tore auf – und keiner will kommen: Zwei Monate nach der Öffnung der deutschen Ostgrenze auch für polnische Arbeitnehmer lassen sich die Vermittlungen an einer Hand abzählen. Auch in Polen scheint sich herumgesprochen zu haben, dass im Nordosten die Löhne extrem niedrig sind. Daran ändert auch das nun endlich beschlossene Vergabegesetz für das Land nichts.

Was war es für eine Aufregung, als im Mai die Nachricht die Runde machte, dass die Arbeitsagenturen in Neubrandenburg und Stralsund in Szczecin ein »Büro« eröffnen wollen. Die einen nahmen das zum Anlass, erneut Ängste vor einer Welle aus dem Osten zu schüren – während sich andere die Lösung des neuen Arbeitsmarktproblems erhofften: Den Fachkräftemangel, den die Deindustrialisierung und wirtschaftliche Verunsicherung nach der Wende eingeleitet hat. Dringend gesucht werden inzwischen auch Auszubildende, die im Zeitalter der geburtenschwachen Jahrgänge ebenfalls fehlen. Ende Juni waren nach jüngsten Zahlen noch weit über 5000 Lehrstellen nicht besetzt. Nun haben die drei grenzüberschreitenden Kooperationspartner Bilanz gezogen – doch die vermeldeten Erfolge sind überaus bescheiden.

Gerade mal zwei polnische Arbeitnehmer sind nach Angaben der Kooperationspartner in den zwei Monaten seit dem Ende der Beschränkung der Arbeitnehme...


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