Vorgeschichte mit Victory-Zeichen

Wenn es um Israel geht: Gedanken zu Überlieferungen im linken Empfinden

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 8.5 Min.

Die Linkspartei ist auch eine ungewollt linkische Partei. Sie stößt Debatten an, die nach vorn weisen wollen, aber: Unerwartet besitzen diese Diskussionsanlässe jene tragische Wirkung eines Rückstoßes, der vorwiegend eigene Reihen in Verwirrnis stürzt. Der kühne Geist schärft sich allzu oft in der Not von Rechtfertigungen, er ist regelmäßig ein Widerhall im – Fettnapf.

So geriet vor Monaten eine als Einzelheit gedachte Rede der Vorsitzenden über den Kommunismus zur fiebrigen Kontroverse um die Demokratiefähigkeit der Partei. Man hatte doch nur ein linkes Bibelwort lax auf die Tagesordnung gesetzt – und musste sich plötzlich wie vor verfassungsprüferischen Gerichtsschranken fühlen. Man dachte, sich frei zu einem fatamorganisch zitternden Horizont vordenken zu können – und tappte in die Falle vor der Haustür.

Soeben war der Antisemitismus dran. Eine Partei möchte endlich klare Linien ziehen, verfängt sich aber wieder stolpernd in...


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